Langlebige Augenimplantate für Erkrankungen des hinteren Augenbereiches:
Sehbehinderung und Blindheit werden zu einem globalen Problem, da sie erhebliche Auswirkungen auf soziale Interaktionen und die wirtschaftliche Entwicklung haben. Diabetische Retinopathie (DR) und altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sind Netzhauterkrankungen, die am häufigsten zu Erblindung und Sehbehinderung führen. Mit der wachsenden Zahl älterer Menschen und Diabetikern wird die Prävalenz dieser Erkrankungen voraussichtlich zunehmen, so dass es schwierig wird, ihr Fortschreiten aufzuhalten. Eine rechtzeitige und genaue Diagnose ist für die Verabreichung geeigneter Behandlungen zur Erhaltung oder Verbesserung des Sehvermögens von entscheidender Bedeutung.
Die derzeitigen Behandlungen, wie z. B. intravitreale Injektionen von Anti-VEGF-Wirkstoffen, sind kostspielig und einer gleichberechtigten medizinischen Versorgung für alle hinderlich. Daher besteht ein dringende Notwendigkeit an alternativen Therapien. Forscher der Queen’s University Belfast, der Airlangga University und der Universität Sevilla haben diesen Bedarf durch die Entwicklung von mit Axitinib beladenen polymeren Augenimplantaten zur Behandlung von Augenerkrankungen im hinteren Augenabschnitt, einschließlich DR und AMD, adressiert.
Axitinib (AX), ein potenter VEGF-Rezeptor-Inhibitor, wurde in eine Matrix aus Polycaprolacton (PCL) und Precirol eingebracht. Die resultierende Mischung wurde dann in den Kolbenextruder des BioScaffolder 3.2 gegeben, und mit Hilfe einer Semi-Solid-Extrusionstechnik (SSE) wurden stabförmige Implantate gedruckt. Die gedruckten Implantate wurden anschließend in 6 mm lange Stücke geschnitten. Die Implantate wurden mittels FTIR-Spektroskopie, REM-Bildgebung und thermischer Analyse charakterisiert und auf ihre Wirkstofffreisetzung und Biokompatibilität untersucht.
Die mit AX beladenen Implantate zeigten thermische Stabilität und keine chemischen Wechselwirkungen mit den Matrixkomponenten. Biokompatibilitätstests mit ARPE-19-Zellen bestätigten, dass die Implantate nicht toxisch und sicher für die Verwendung im Auge sind.
Im Rahmen der Studie wurden erfolgreich mit Axitinib beladene polymere Augenimplantate entwickelt, die den Wirkstoff bis zu 180 Tage lang freisetzen und die Nebenwirkungen minimieren können. Diese Implantate bieten eine vielversprechende Alternative zu häufigen intravitrealen Injektionen für die Behandlung von Erkrankungen des hinteren Auges und okulärer Neovaskularisation.
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Entnommen aus Abb. 2. Schematische Darstellung der Herstellung von AX-beladenen Implantaten. Die Implantate wurden mit einer Düse von 0,4 mm Durchmesser gedruckt, wobei der Druck auf 300 kPa und die Drucktemperatur auf 70 °C eingestellt war.
Dieser Artikel basiert auf der folgenden Veröffentlichung:
Annuryanti, F., Adhami, M., Abdi, U., Robles, J. D., Larrañeta, E., Vora, L. K., & Thakur R. R. S (2025). Entwicklung von mit Axitinib beladenen polymeren Augenimplantaten für die Behandlung von Augenerkrankungen im hinteren Augenbereich. Internationale Zeitschrift für Pharmazie, 669, 125099. https://doi.org/10.1016/j.ijpharm.2024.125099